Am 2. Oktober, dem Geburtstag Gandhis, startete in Costa Rica der 3. Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit, eine von der Organisation „Welt ohne Kriege und Gewalt“ initiierte Initiative. Der Marsch begann in einem Land, das sich seit 1948[1] dem Frieden verschrieben hat, indem es auf ein Militär verzichtete. Die Eröffnungszeremonie fand an der Universität für Frieden (UPAZ) statt, der weltweit einzigen Institution, die gemäß der Resolution 35/55 der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 1980 gegründet wurde und sich der Ausbildung von Studierenden aus über 120 Nationen widmet, um eine friedliche Zukunft zu gestalten.
Francisco Rojas Aravena, der Rektor der UPAZ, eröffnete die Veranstaltung und betonte die transformative Kraft der Bildung bei der Schaffung von Frieden. Giovanny Blanco, Koordinator von „Welt ohne Kriege und Gewalt“ in Costa Rica, äußerte seinen Stolz darüber, dass Costa Rica als Austragungsort für den Beginn und das Ende des 3. Weltmarsches gewählt wurde. Er rief zur Einheit auf, um durch aktive Gewaltfreiheit eine neue Ära des Friedens zu schaffen.
Auch Federico Monge, Vertreter des Büros des Bürgerbeauftragten, kam zu Wort und hob hervor, dass Frieden ein universelles Recht sei, das allen Menschen zustehe. Raquel Zeledón Sánchez, Vizepräsidentin für das studentische Leben an der Universidad Estatal a Distancia (UNED), betonte die Rolle von Bildung und Frauen bei der Förderung von Frieden und der Entwicklung von Gemeinschaften.
Rafael de la Rubia, Initiator des Weltmarsches für Frieden und Gewaltfreiheit, rief die Anwesenden auf, sich dem persönlichen und sozialen Wachstum zu widmen. Er forderte dazu auf, „dass jeder etwas Inspirierendes zu diesem gemeinsamen Aufbau beiträgt, den der Weltmarsch darstellt“. Den Abschluss der Reden bildete eine gemeinsame Verlesung der ethischen Verpflichtung, Wissen nicht gegen die Menschheit einzusetzen, geleitet von Vanessa Vaglio von „Welt ohne Kriege und Gewalt“ (MSGSV).
Die Zeremonie endete mit einem symbolischen Akt, bei dem die Mitglieder des Basisteams aus Costa Rica, Chile, Ecuador, Guadeloupe, Honduras, Italien, Polen, Deutschland und Suriname zusammen mit Behördenvertreter*innen, Schüler*innen und Lehrer*innen ein großes Friedenssymbol bildeten, indem sie Schilder mit dem Wort „Frieden“ in verschiedenen Sprachen trugen.
Begleitet wurde die Veranstaltung von einer mitreißenden kulturellen Darbietung, an der das Duo Contrapunto (Alejandra Espinoza und Gerardo Cascante), die Rhythmusgruppe des Liceo Diurno aus Ciudad Colón sowie Kinder der Quizarco-Schule, die Tänze der indigenen Gemeinschaft Huetar de Quitirrisí aufführten, beteiligt waren. Diese Feier markierte den Beginn eines globalen Aktionstags, der der Förderung von Frieden und Gewaltfreiheit gewidmet ist – Themen, die in der heutigen Welt von entscheidender Bedeutung sind.
Nach der Eröffnungszeremonie setzte sich der Marsch von der Universität zur Escuela del Rodeo fort, wo Kinder mit kleinen costa-ricanischen Flaggen den Weltmarsch willkommen hießen. Anschließend führte eine Karawane von Bussen und Fahrzeugen den Marsch ins Zentrum der Hauptstadt San José. Dort schlossen sich die Bürgermeisterin der Stadt, Yariela Quirós, sowie lokale Regierungsvertreter*innen dem Marsch an, der schließlich zum costa-ricanischen Parlament führte. Im Parlament überreichten die Abgeordneten Rafael de la Rubia einen Antrag zur Unterstützung des 3. Weltmarsches für Frieden und Gewaltfreiheit.
Zum Abschluss wurde eine Unterschriftensammlung für eine Erklärung zur Unterstützung durch die gesamte Bevölkerung Costa Ricas gestartet, bei der die Parlamentarier*innen die ersten Unterzeichner*innen waren.
Die Veranstaltung endete mit einer symbolischen Hommage an die Friedenserklärung Costa Ricas an alle Völker der Welt und die Abschaffung der Armee. Diese fand auf dem Platz der Abschaffung der Armee statt, der sich neben dem Gebäude des costa-ricanischen Parlaments befindet.
Übersetzung aus dem Spanischen von Reto Thumiger vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt.
[1] 1949 wurde in der Verfassung verankert, dass Costa Rica keine Armee mehr haben solle, als nach dem Bürgerkrieg das Militär entmachtet und das Hauptquartier der Streitkräfte in der Folge zum Nationalmuseum deklariert wurde.20.03.2024Fotos von Stefano Radice und von ‚Energia per i diritti umani‘