Der 3. Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit in Sagada: Die philippinische Erfahrung

Der 3. Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit begann am 2. Oktober 2024, dem Internationalen Tag der Gewaltfreiheit, in San José, Costa Rica, fünfzehn Jahre nach dem ersten Weltmarsch. Der Vertreter des Weltmarschteams, Wilfredo Alfsen, reist durch alle fünf Kontinente und kam auf die Philippinen, um gemeinsam mit lokalen Akteuren einen Aufruf zum Frieden zu verkünden – ein dringender Aufruf angesichts der vielen Kriege und bewaffneten Konflikte, die in der Welt herrschen, und all der Formen von Gewalt, die wir täglich um uns herum erleben.

Nach Besuchen in den Städten Malolos und Baguio City erreichte der Weltmarsch am 22. Oktober 2024 die Stadt Sagada, um sich mit dem örtlichen Promotorenteam zu treffen. Dieses Team organisierte einen Tag des Friedens und der Gewaltfreiheit in der hochgelegenen Bergstadt, die für ihre Reisterrassen* und weitere frische Produkte wie Gemüse, Kräuter, Orangen, Kaki, Birnen und Arabica-Kaffee berühmt ist.

Das lokale Promotorenteam folgte den Zielen des Weltmarsches, um den Stimmen derer, die eine Welt ohne Krieg und Gewalt anstreben, Gehör zu verschaffen und sie zu stärken. Angesichts des heutigen Chaos und der Klimakrise ist der Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit eine dringende Reaktion auf die Notwendigkeit, die Menschenrechte zu stärken und eine friedliche Koexistenz sowie die Nicht-Aggression zu fördern. Der Marsch hebt positive Maßnahmen hervor, die Einzelpersonen, Gruppen und Gemeinschaften weltweit bereits ergreifen, um Menschenrechte und Nichtdiskriminierung durchzusetzen.

Der Weltmarsch gibt den neuen Generationen eine Stimme, die den Staffelstab übernehmen und eine Kultur der Gewaltfreiheit in das kollektive Bewusstsein, die Bildung, die Politik und die Gesellschaft integrieren wollen. So wie sich in wenigen Jahren ein ökologisches Bewusstsein entwickelt hat, ist nun die Zeit gekommen, ein Bewusstsein für Gewaltfreiheit zu etablieren.

Der 3. Weltmarsch in Sagada, in der Bergprovinz, war ein Tag der Hoffnung, der globale, nationale und regionale Vertreter mit lokalen Friedensverfechtern vereinte, um Stimmen und positive Aktionen für Frieden und Gewaltfreiheit zu verstärken. Er bot eine Plattform für gemeinschaftliche Gespräche und Feiern, die Einzelpersonen und Gruppen für Frieden und Gewaltfreiheit zusammenbrachte und außergewöhnliche Führungspersönlichkeiten würdigte, die sich für Frieden und Harmonie einsetzen – nicht nur unter menschlichen Gemeinschaften, sondern auch in Verbindung mit der Natur und der spirituellen Welt. Auch die indigenen Gemeinschaften von Sagada wurden geehrt, die 1989 mit von der Gemeinschaft geleiteten Initiativen Sagada zur Friedenszone erklärten.

Höhepunkte des 3. Weltmarsches für Frieden und Gewaltfreiheit in Sagada:

Friedensmarsch

Der Tag, der einer Welt ohne Kriege und Gewalt gewidmet war, begann mit einem Friedensmarsch. Als die Sonne die Wolken durchbrach und den Tag erhellte, versammelten sich die FriedensaktivstInnen vor dem Rathaus von Sagada, um den Friedensmarsch zu starten. Mit blauen Fahnen zogen sie im frühen Morgenlicht durch die Straßen von Sagada und verkündeten ihren Wunsch nach Frieden für ihre Stadt und für die Welt.

Der Marsch startete von der Stadthalle und wurde von Schüler und Schulleitern angeführt, gefolgt von Mitgliedern der lokalen Regierung und der Gemeinde sowie Sicherheitskräften, darunter das 54. Infanteriebataillon der philippinischen Armee, die lokale Feuerwehr, die Polizei von Sagada und die Gefängnisverwaltung. Auch ein Vertreter der staatlichen Universität der Bergprovinz war anwesend.

Menschliches Friedenssymbol und Eröffnungsgebet

Auf dem Weg zum Gemeindehof formten die Friedensverfechter ein menschliches Symbol des Friedens. Das Eröffnungsgebet wurde gemeinsam verlesen.

Forum mit dem Titel „Förderung einer Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit“ in der Sagada Municipal Hall

Das Forum, an dem Redner aus verschiedenen Bereichen teilnahmen, begann mit Flötenmusik von Dom-an Macagne, einem langjährigen Humanisten und Friedensstifter, der sich unermüdlich für die Organisation dieses Friedenstages eingesetzt hat.

Die Teilnehmer wurden gewürdigt, und ein Vertreter des Bürgermeisters von Sagada, Felicito Dula, begrüßte sie, während ein Vertreter des Provinzgouverneurs, Bonifacio Lacwasan, die Eröffnungsrede hielt. Anschließend kamen Redner und Würdenträger zu Wort, um ihre Gedanken und Erfahrungen zu diesem wichtigen Thema mitzuteilen.

Das Forum begann mit Kazane Windy Gancayco, die eine kurze Meditation und Bewegungen zur Öffnung des Herzens anführte.

Arlene Sagayo, Direktorin der Forschungsabteilung des Landwirtschaftsministeriums der Verwaltungsregion Cordillera, war anwesend und wurde vom regionalen Exekutivdirektor geschickt. Sie brachte auch Obstbaumsetzlinge von der Agentur für das Pflanzen von Bäumen mit. Sie sang „Let there be peace on earth“ und alle sangen mit. Aida Pagtan, ebenfalls vom Landwirtschaftsministerium – CAR – Verwaltungsbeamtin und Befürworterin der Geschlechtersensibilität, nahm ebenfalls an der Versammlung teil.

Carmen Cabling, eine Biobäuerin aus der Provinz Quezon, sprach über die Auswirkungen von Gewalt in der Lebensmittelproduktion auf Körper und Geist, was den Schüler die Bedeutung gesunder Ernährung für Wohlbefinden und Gesundheit verdeutlichte.

Mamerto Tindongan vom Zentrum für lebendige Kultur der Ifugao sprach über die Bedeutung der Heilung mit den Ahnen und dem Land angesichts von Ahnen- und Generationentraumata. Jo Kapuno, Organisator des Gong-Festivals, stellte das Festival vor, bei dem Studierende aus verschiedenen Stämmen der Kordilleren in Baguio City für Frieden und kulturelle Identität zusammenkommen.

Genevieve Balance Kupang, Dekanin der Graduate School der Baguio Central University, berichtete von ihren Erfahrungen in der Friedenserziehung und wurde von indigenen Gesängen und Grußbotschaften der nördlichen Stämme begleitet.

Nach den Beiträgen der lokalen Redner ergriff Wilfredo Alfsen, Vertreter des WM-Teams aus Chile, das Wort und betonte die Bedeutung von Frieden und Gewaltfreiheit in allen Teilen der Welt. Schon kleine Anstrengungen jedes Einzelnen könnten dazu beitragen, die Welt zu gestalten, die wir uns für unsere Lieben und unsere Gemeinschaften wünschen.

Im Anschluss an das Forum gestalteten 18 Schüler aus sechs Sekundarschulen unter der Leitung der Pasa-Kalye Artists Baguio ein gemeinsames Wandbild. Die Schüler wurden gebeten, ihre Vorstellung von innerem Frieden und Gewaltfreiheit zu visualisieren. Das fertige Wandbild wird in der Kirche und im Gemeindehaus ausgestellt.

Filmvorführung des preisgekrönten Films „Dad-Aan Na“

Der Tag endete mit der Vorführung des preisgekrönten Films Dad-Aan-Na (Her Walk) des unabhängigen Filmemachers Julius Legden Lumiqued. Der Film erzählt die Geschichte einer älteren Igorot-Frau, die beim Kochen plötzlich entfernte Explosionen hört und daraufhin ihr Haus verlässt. Lumiqued wollte den emotionalen Aufruhr von Müttern beleuchten, deren Kinder in bewaffneten Konflikten kämpfen, sei es auf Regierungs- oder Rebellenseite. Der Film verdeutlicht das Leid von Familien, die durch den Verlust eines geliebten Menschen in Konflikten betroffen sind, und beleuchtet die Auswirkungen der Diaspora auf Menschen aus abgelegenen Regionen, die oft von den Konflikten betroffen sind.

Weitere Pläne des Weltmarsches in Sagada
Der Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit in Sagada geht weiter. In naher Zukunft ist eine Baumpflanzung unter der Leitung des örtlichen Kirchenrats auf dem Gelände von St. Mary the Virgin geplant, wo ein Friedensbaumhain angelegt werden soll. Außerdem wird der Dialog mit dem Stadtrat fortgesetzt, um ein Manifest und eine lokale Gesetzgebung zur Anerkennung Sagadas als Stadt des Friedens und der Gewaltfreiheit zu verabschieden. Ein Konzert für Frieden und Mutter Erde ist im Dezember geplant, wird jedoch aufgrund eines kürzlichen Trauerfalls in der Gemeinde verschoben.

Der 3. Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit in Sagada dient als Inspiration und verkündet, dass die Art von Welt, die jeder verdient, nicht nur für uns, sondern auch für kommende Generationen Wirklichkeit werden kann.

Übersetzung aus dem Englischen von Reto Thumiger vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige! 


Referenzen:

https://www.sunstar.com.ph/baguio/lifestyle/dad-aan-na-her-walks-wins-big-in-cinemarya
*Reisterrassen in der Nähe von Sagada, Bergprovinz, Philippinen von Bernard Gagnon. Wikimedia Commons

Danksagung:

Dom-an Macagne, Mitbegründer von Kasiyana Peace and Healing Initiatives für die Organisation des lokalen Promoter-Teams. Und für die Organisation des WM-Teams und der Aktivitäten zur Begrüßung des World March Teams in Sagada, Philippinen.
Die Kommunalverwaltung der Stadt Sagada und die Provinzverwaltung der Bergprovinz für die Bereitstellung des Veranstaltungsortes und der Mahlzeiten für die Veranstaltung.
Sulong Peace, Inc. und das Landwirtschaftsministerium der Verwaltungsregion Cordillera für das Sponsoring verschiedener Setzlinge für das Pflanzen von Bäumen für Frieden, Resilienz und Heilung.
Ang Komyunidad für die Bereitstellung von T-Shirts und Tassen, die zur Unterstützung der WM verkauft wurden.
Baguio Pasa-kalye Artists für die Materialien und die Moderation des Kunstworkshops.
Edna Tabanda für die Unterstützung des lokalen Projektträgerteams durch die Ältesten der indigenen Frauen.
Die Kirche der Heiligen Jungfrau Maria für den Veranstaltungsort und die Einrichtungen, die für verschiedene WM-Einrichtungen genutzt wurden.
Dem Bezirksleiter und den Leitern aller sechs weiterführenden Schulen in Sagada für ihre Unterstützung und Hilfe.
Fr. Marc Castaneda und Fr. Daniel Longatan für ihre Unterstützung und großzügigen Beiträge.
Rock Inn für die Bereitstellung von Unterkünften – eine komfortable Unterkunft und Verpflegung – für das WM-Team.
Erwin Escalada für die Bereitstellung der Fotos.

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