Frieden und aktive Gewaltfreiheit

Der 3. Weltmarsch für Frieden und aktive Gewaltfreiheit 2024 – 2025 empfiehlt uns zwei verschiedene Instrumente, um der Gewalt die Stirn zu bieten, die sich als erkennbar, nicht erkennbar und getarnt in das Innere der Kultur schleicht. Denn es ist wahr, dass die Gewalt erlernt wird.

Von Enrique Zegarra Vilchez

Frieden und Gewaltfreiheit als methodischer Ansatz oder Handlungsstrategien sind uralt und so alt wie die Gewalt selbst, die erste kommt aus dem Westen und die zweite aus dem Osten. PAX im Lateinischen und AHIMSA im Sanskrit übersetzen wir mit Frieden und Gewaltfreiheit.

Frieden und Gewaltfreiheit als methodische Ansätze oder Handlungsstrategien sind uralt und existieren so lange wie die Gewalt selbst. Der Frieden stammt aus dem Westen, die Gewaltfreiheit aus dem Osten. PAX im Lateinischen und AHIMSA im Sanskrit stehen für Frieden und Gewaltfreiheit.

Die Pax Augusta, auch als Pax Romana bekannt, bezeichnet das Ausbleiben von internen und externen Kriegen in den Jahren 27 v. und 180 n. unserer Zeitrechnung, ine Periode, die die Entwicklung und den größten Glanz der römischen Kultur ermöglichte.

FRIEDEN = Ausbleiben von Krieg

AHIMSA ist das absolute Gegenteil von HIMSA und bedeutet im Sanskrit Gewaltfreiheit bzw. Gewaltlosigkeit. Ahimsa taucht in der vedischen Kultur auf und wird in den Upanishaden erwähnt. Es umfasst nicht nur die Achtung vor dem Leben aller Lebewesen, sondern auch das Vermeiden von körperlichen, geistigen oder seelischen Verletzungen.

Diese Instrumente, Frieden und Gewaltfreiheit, sind nicht nur unterschiedlich, sondern müssen auch unterschiedslos in der Zivilgesellschaft eingesetzt werden. Jedes Instrument begegnet dabei abweichenden Vorstellungen und Hintergründen. Lassen Sie uns dies genauer betrachten.

In einer metaphorischen Sprache legt Silo den Gedanken der Gegensätzlichkeit zwischen Ja und Nein dar. Die gleiche Gegensätzlichkeit, die René Descartes in seiner wissenschaftlichen Methode als Körper und Geist beschrieben hat. Beide beziehen sich auf das, was man als Gesetz der Gegensätze, Prinzip der Polarität, absolute lexikalische Antonyme oder einfach als Prinzip der Dualität kennt. Tag und Nacht, Leben und Tod, Wahrheit und Lüge, Liebe und Hass, Freude und Trauer usw. Diese Dualitäten grenzen Situationen, Räume, Zeiten, Werte und Taten ab, um konkrete Maßnahmen und Lösungen zu schaffen, die die tiefsten menschlichen Hoffnungen, die Evolution und die menschliche Entwicklung fördern können.

Frieden und aktive Gewaltfreiheit

Angesichts des 3. Weltmarsches für Frieden und aktive Gewaltfreiheit ist es von größter Bedeutung, sich klar zu machen, dass Frieden sich gegen den Krieg und Gewaltfreiheit gegen die Gewalt stellt. In diesem Sinne sind Frieden und Gewaltfreiheit Werkzeuge, ähnlich wie Handbücher, Rezepte und Strategien. Frieden ist ein Instrument zur Beseitigung des Krieges als Mittel zur Lösung internationaler Konflikte, und Gewaltfreiheit ist ein Instrument, um die verschiedenen Formen von Gewalt auf individueller, institutioneller und gesellschaftlicher Ebene sichtbar zu machen, anzuprangern und zu bekämpfen.

In Peru hat sich die Entwicklung einer Friedenskultur durch den Grenzkonflikt über die Hoheitsgewässer mit Chile gezeigt, den Chile bis 2014 fortführte, obwohl der Internationale Gerichtshof in Den Haag die Kontroverse beendet hatte. Dies verdeutlicht, dass die Kultur des Friedens der Kultur des Krieges gegenübersteht. In gleicher Weise wurde in Peru das Gesetz 30810 verabschiedet, welches die Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit im Bildungssystem fördert. Dies bestätigt, dass sowohl Gewalt als auch Gewaltfreiheit erlernt werden können. Gewaltfreiheit als Strategie macht die unsichtbare Gewalt sichtbar und thematisiert die Gewalt, die sich in Kunst und Sport zeigt, wie beim Stierkampf und beim Boxen. Sie legt aber auch die Absicht offen, die Gewalt als solche zu leugnen und zu vertuschen, unter dem missbräuchlichen und falsch verstandenen Begriff der Gedanken- oder Meinungsfreiheit, wenn diese nur durch den Spott und die Diskriminierung des Fernsehens ausgeübt wird.

Seit dem Ersten Weltmarsch für Frieden und aktive Gewaltfreiheit 2009-2010 öffnet sich die Gewaltfreiheit der peruanischen Bevölkerung und der Gesellschaft mit zunehmender Kraft. Mit diesem 3. Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit möchten wir nun Frieden und aktive Gewaltfreiheit als Werkzeuge und Strategien für zivilgesellschaftliches Handeln verbreiten. Obwohl wir in diesem Teil der Welt in Frieden leben, erleben wir auch Gewalt auf individueller, institutioneller und gesellschaftlicher Ebene, wo ein friedliches und gewaltfreies Eingreifen immer wichtiger wird. Deshalb sind wir im Aufbruch. Für alle: Frieden, Kraft und Freude.

Die Übersetzung aus dem Spanischen wurde von Doris Fischer vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt.

(*) Peruanisches Institut für Forschung und Weiterbildung für die Kultur des Friedens und der aktiven Gewaltlosigkeit – PAX AHIMSA – PERU

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